Ich möchte gerne, Herr Steppenhund, vorsichtig anmerken, daß die Vermutung, es handle sich um eine Anpassung an das Leserbedürfnis, sehr leicht zu entkräftigen ist. Bei einer monopolmäßig gratis in der U-Bahn verteilten Zeitung (jede/r – mich ausgeschlossen – liest sie, weil nichts anderes da ist) stehen lediglich die Eigeninteressen der Herausgeber im Mittelpunkt.
Ich bezweifle, daß sich potentielle Leser beschweren würden, wenn gut recherchierter, fundierter, wichtiger, interessanter oder auch nur lebensbejahender Inhalt darin zu finden wäre. Wenn nur ein IKEA-Katalog in der U-Bahn aufliegen würde, würde er auch gelesen werden, studiert, mitunter.
Die jeweils anderen sind nicht blöd und wollen dumme, deprimierende Geschichten lesen, sondern schlimmstenfalls wissen sie nicht, was sie tun oder daß es eine Auswahl gäbe (in dem Fall nämlich: nichts lesen und ein paar Mal tief durchatmen, bevor das Tagewerk seinen Lauf nimmt). Die Verantwortung für den Inhalt liegt bei den Herausgebern: wollen wir die Menschen aufbauen und moblisieren, sich einzubringen in die Gesellschaft, oder wollen wir sie verängstigen, damit sie leichter zu kontrollieren sind (von unseren Werbepartnern) und am Abend brav vor dem Fernseher sitzen bleiben, weil sie keine Kraft mehr für was anderes haben?
Frau Dichand bewegt vor allem ihr eigenes Antlitz - daher ist dieses auch in jeder dritten Ausgabe der kostenlosen Zeitung im Society-Teil geschickt in Fotos von diversen Events untergebracht. Zielgruppe Nr. 1 also: die Herausgeberin selbst. Dabei ist das Lesen einer Gratiszeitung in der Limousine mit Chauffeur besonders extravagant.
(kleine Berichtigung nur, der Abhör-Blödsinn steht in Herrn Fellners Verschenkblatt. Frau Dichand gibt das Konkurrenzblatt heraus – für das natürlich das gleiche zutrifft: Promoting (politischer & wirtschaftlicher) Eigen- oder Werbepartnerinteressen, incl. Wahrheitsverdrehung bis zu gezielter Lesertäuschung (Extremfall z.B. hier: die Veröffentlichung verfälschter Statistikdaten zugunsten Raucherlobby)
Fellner, Dichand und (wer auch immer Krone) addressieren mit der Krone mehr als 3 Millionen Österreicher. Man kann argumentieren, dass die anderen 5 Millionen gescheiter sind. Doch bezweifle ich das, wenn ich die Wahlergebnisse ansehe.
Wenn ich als Kaufmann etwas verkaufe, so muss ich es nicht ganz Österreich verkaufen. Offen gestanden reicht es mir, wenn ich 20 Hauptkunden habe (von 1000 Unternehmen), doch auf die muss ich mich einstellen können.
Prinzipiell stimme ich Ihrer Analyse der Interessenslage aber durchaus zu, was den "verängstigen" und "kontrollieren"-Anteil angeht.
Ich bezweifle, daß sich potentielle Leser beschweren würden, wenn gut recherchierter, fundierter, wichtiger, interessanter oder auch nur lebensbejahender Inhalt darin zu finden wäre. Wenn nur ein IKEA-Katalog in der U-Bahn aufliegen würde, würde er auch gelesen werden, studiert, mitunter.
Die jeweils anderen sind nicht blöd und wollen dumme, deprimierende Geschichten lesen, sondern schlimmstenfalls wissen sie nicht, was sie tun oder daß es eine Auswahl gäbe (in dem Fall nämlich: nichts lesen und ein paar Mal tief durchatmen, bevor das Tagewerk seinen Lauf nimmt). Die Verantwortung für den Inhalt liegt bei den Herausgebern: wollen wir die Menschen aufbauen und moblisieren, sich einzubringen in die Gesellschaft, oder wollen wir sie verängstigen, damit sie leichter zu kontrollieren sind (von unseren Werbepartnern) und am Abend brav vor dem Fernseher sitzen bleiben, weil sie keine Kraft mehr für was anderes haben?
Was bewegt Frau Dichand zu ihrer Entscheidung?
(kleine Berichtigung nur, der Abhör-Blödsinn steht in Herrn Fellners Verschenkblatt. Frau Dichand gibt das Konkurrenzblatt heraus – für das natürlich das gleiche zutrifft: Promoting (politischer & wirtschaftlicher) Eigen- oder Werbepartnerinteressen, incl. Wahrheitsverdrehung bis zu gezielter Lesertäuschung (Extremfall z.B. hier: die Veröffentlichung verfälschter Statistikdaten zugunsten Raucherlobby)
Fellner, Dichand und (wer auch immer Krone) addressieren mit der Krone mehr als 3 Millionen Österreicher. Man kann argumentieren, dass die anderen 5 Millionen gescheiter sind. Doch bezweifle ich das, wenn ich die Wahlergebnisse ansehe.
Wenn ich als Kaufmann etwas verkaufe, so muss ich es nicht ganz Österreich verkaufen. Offen gestanden reicht es mir, wenn ich 20 Hauptkunden habe (von 1000 Unternehmen), doch auf die muss ich mich einstellen können.
Prinzipiell stimme ich Ihrer Analyse der Interessenslage aber durchaus zu, was den "verängstigen" und "kontrollieren"-Anteil angeht.