Wirklich ein schönes Beispiel, wie Wissenschaftsjournalismus nicht geht! :-)
In einem Punkt aber schießt die Kritik übers Ziel hinaus: Man kann tatsächlich, auch ohne den Exoplaneten sehen zu können, feststellen, wie der Umlaufsinn des Planeten um den Stern relativ zum Drehsinn des Sterns um sich selbst orientiert ist. Zumindest wenn der Planet von der Erde aus gesehen vor dem Stern vorüber zieht, geht das.
Der Trick liegt in der Tatsache, daß die Drehung des Sterns dazu führt, das Licht von verschiedenen Teilen der Stern"oberfläche" in der Wellenlänge leicht verschoben ist. Licht, das von der von der Erde wegdrehenden Oberfläche kommt, ist leicht zu längeren Wellenlängen verschoben, Licht, das von dem auf die Erde zudrehenden Oberflächenteil kommt, zu kürzeren Wellenlängen hin. Und wenn der Planet den Stern im gleichen Sinn umkreist, wie der Stern rotiert, dann verdunkelt er erst den auf die Erde zudrehenden Teil der Sternoberfläche, rotiert er entgegengesetzt, dann erst den wegdrehenden Teil. Und dieser Effekt äußert sich in einer kleinen, aber meßbaren, drehsinnabhängigen "Anomalie" der Rotverschiebung von Spektrallinien des Sterns: https://en.wikipedia.org/wiki/Rossiter–McLaughlin_effect
Und so kann man den Umlaufsinn des Planeten mit dem Drehsinn seines Heimatsterns vergleichen, auch wenn man nicht weiß, wie herum beide sich "absolut" drehen.
Schon klar, aber kritisiert wird dass der Exoplanet ja nicht sich gegen die Rotationsrichtung seines Heimatsterns dreht, wie es im Artikeltext steht, sondern gegenläufig um diesen kreist. Weil der Text damit was ganz anderes suggeriert, als in Wirklichkeit gemeint ist – was der Leser aber selber erst herausfinden muss. Als Textkritik gemeint, nicht als Sachkritik.
Thomas (Gast) - Mo, 12:37
Ok! Dann habe ich dem natürlich nichts mehr hinzuzufügen!
In einem Punkt aber schießt die Kritik übers Ziel hinaus: Man kann tatsächlich, auch ohne den Exoplaneten sehen zu können, feststellen, wie der Umlaufsinn des Planeten um den Stern relativ zum Drehsinn des Sterns um sich selbst orientiert ist. Zumindest wenn der Planet von der Erde aus gesehen vor dem Stern vorüber zieht, geht das.
Der Trick liegt in der Tatsache, daß die Drehung des Sterns dazu führt, das Licht von verschiedenen Teilen der Stern"oberfläche" in der Wellenlänge leicht verschoben ist. Licht, das von der von der Erde wegdrehenden Oberfläche kommt, ist leicht zu längeren Wellenlängen verschoben, Licht, das von dem auf die Erde zudrehenden Oberflächenteil kommt, zu kürzeren Wellenlängen hin. Und wenn der Planet den Stern im gleichen Sinn umkreist, wie der Stern rotiert, dann verdunkelt er erst den auf die Erde zudrehenden Teil der Sternoberfläche, rotiert er entgegengesetzt, dann erst den wegdrehenden Teil. Und dieser Effekt äußert sich in einer kleinen, aber meßbaren, drehsinnabhängigen "Anomalie" der Rotverschiebung von Spektrallinien des Sterns:
https://en.wikipedia.org/wiki/Rossiter–McLaughlin_effect
Und so kann man den Umlaufsinn des Planeten mit dem Drehsinn seines Heimatsterns vergleichen, auch wenn man nicht weiß, wie herum beide sich "absolut" drehen.