Ich war ebenfalls Spiegel Leser seit Ende der 80'er. Obwohl ich mich immer öfters übder Inhalte ärgerte, bis Ende 2009 durchgehalten. Dann wurde es auch mir zu blöd.
Letztlich waren für mich neben der im Artikel beschriebenen Trivialisierung, auch die, schon mit Hass zu bezeichnende, Berichterstattung über die Linke und die inkonsequenz vieler Artikel. Da wurde in einem Jahr, Müllverbrennungsanlagen als völlig überdimensionierte Bauten angeprangert, waren sie zwei Jahre später schon an der Belastungsgrenze. Überhaupt, die Wissenschaft. Oft wurde da tendentiös berichtet, wo ich von einem Nachrichtenmagazin, Neutralität und verschiedene Meinungen erwarte. z.b.
Aber auch politische Artikel lassen sich im Spiegel nicht mehr ertragen. Nicht weil sie eine bestimmte Meinung vermitteln, sondern weil sie keine Linie mehr haben. Einerseits werden Dinge angeprangert, in der nächsten Ausgabe, dann wieder ein regierungsfreundlicher Merkel Artikel, in dem das gegenteil steht.
So habe ich dann auch nach über 20 Jahren Spiegel kaufen aufgegeben.
(übrigens ist dieser "schwimmende" Fisch auf deiner Seite lästig beim eingeben. Es lenkt beim tippen der Kommentare ab und läßt sich nicht mal mit [ESC] stoppen)
Gast (Gast) - Fr, 12:34
Ok, aber welche Alternativen gibt's denn?
Beobachter (Gast) - Fr, 12:39
Mir scheint, der SPIEGEL ist ähnlich inkonsistent wie die Kritik an ihm: Mal ist er zu tendenziös, dann wieder zu meinungsoffen (aufeinanderfolgende Artikel unterschiedlicher Tendenz wären in einem kommunikationswissenschaftlichen Diskurs ein zeichen für innere Pressefreiheit - und damit nicht das Schlechteste, was man einem Medium nachsagen kann).
Ich habe schon vor 25 Jahren von Lehrern gehört, der SPIEGEL sei eine Bild-Zeitung für Intellektuelle. Man kann das für gut oder schlecht halten, richtig oder falsch, jeder kann sich seine eigene Meinung dazu bilden. Aber dass der Vorwurf (oder die Erkenntnis) neu sein soll, halte ich für einen Witz.
Ich frage mich deshalb, ob sich wirklich der SPIEGEL so sehr (in dieser Kategorie vom Guten zum Schlechten) verändert hat - oder nicht vielmehr seine Leser (und sich immer wieder verändern), ob es also gewissermaßen einen natürlichen, typischen SPIEGEL-Zyklus gibt, von der Begeisterung, über die Gewöhnung, bis zur Enttäuschung und zum Bashing. (Ich vermute mal, eine Entwicklung, die manchem aus dem Privatleben nicht ganz fremd ist.)
Auch die Jugend ist ja nicht mehr das, was sie früher mal war – und das sagen die Älteren schon seit 5000 Jahren.
@Beobachter
Interessante These. Demnach hätte sich der SPIEGEL-Leser irgendwann von ihm sozusagen "emanzipiert". Eine Weile ging dann DIE ZEIT noch; jetzt kann man selektiv die Medien mischen (FAZ, SZ, taz, SPIEGEL, ZEIT... )
Beobachter (Gast) - Fr, 15:05
Warum nicht? Könnte doch sein. Wäre das schlimm?
Es muss ja nicht jedem so gehen.
Wenn, dann würde ich aber a priori weder dem Leser einen Vorwurf machen, noch dem Blatt.
Oder was würden Sie von folgendem Eintrag in einem Beziehungs-Blog halten:
"Ich bin seit 25 Jahren mit der selben Frau verheiratet. (Na gut, ich ging schon auch mal fremd, kam aber immer wieder zurück.) Aber was sie neulich gekocht hat, furchtbar, erst versalzen, und dann auch noch angebrannt. Und im Bett geht auch nichts mehr - jedenfalls nicht mehr ohne medizinische Hilfe. Ich habe jetzt die Scheidung eingereicht. Ach, ich hätte es wissen müssen, meine Mutter hat mich schon damals vor ihr gewarnt ..."
;-)
Aber wo Sie SZ , taz und FAZ erwähnen: Wenn der gute nömix da ähnlich kritisch ist wie beim SPIEGEL, wird er die auch zu den 99 Schmarrnblättern zählen.
Ich war ebenfalls Spiegel Leser seit Ende der 80'er. Obwohl ich mich immer öfters übder Inhalte ärgerte, bis Ende 2009 durchgehalten. Dann wurde es auch mir zu blöd.
Letztlich waren für mich neben der im Artikel beschriebenen Trivialisierung, auch die, schon mit Hass zu bezeichnende, Berichterstattung über die Linke und die inkonsequenz vieler Artikel. Da wurde in einem Jahr, Müllverbrennungsanlagen als völlig überdimensionierte Bauten angeprangert, waren sie zwei Jahre später schon an der Belastungsgrenze. Überhaupt, die Wissenschaft. Oft wurde da tendentiös berichtet, wo ich von einem Nachrichtenmagazin, Neutralität und verschiedene Meinungen erwarte. z.b.
Aber auch politische Artikel lassen sich im Spiegel nicht mehr ertragen. Nicht weil sie eine bestimmte Meinung vermitteln, sondern weil sie keine Linie mehr haben. Einerseits werden Dinge angeprangert, in der nächsten Ausgabe, dann wieder ein regierungsfreundlicher Merkel Artikel, in dem das gegenteil steht.
So habe ich dann auch nach über 20 Jahren Spiegel kaufen aufgegeben.
(übrigens ist dieser "schwimmende" Fisch auf deiner Seite lästig beim eingeben. Es lenkt beim tippen der Kommentare ab und läßt sich nicht mal mit [ESC] stoppen)
Ich habe schon vor 25 Jahren von Lehrern gehört, der SPIEGEL sei eine Bild-Zeitung für Intellektuelle. Man kann das für gut oder schlecht halten, richtig oder falsch, jeder kann sich seine eigene Meinung dazu bilden. Aber dass der Vorwurf (oder die Erkenntnis) neu sein soll, halte ich für einen Witz.
Ich frage mich deshalb, ob sich wirklich der SPIEGEL so sehr (in dieser Kategorie vom Guten zum Schlechten) verändert hat - oder nicht vielmehr seine Leser (und sich immer wieder verändern), ob es also gewissermaßen einen natürlichen, typischen SPIEGEL-Zyklus gibt, von der Begeisterung, über die Gewöhnung, bis zur Enttäuschung und zum Bashing. (Ich vermute mal, eine Entwicklung, die manchem aus dem Privatleben nicht ganz fremd ist.)
Auch die Jugend ist ja nicht mehr das, was sie früher mal war – und das sagen die Älteren schon seit 5000 Jahren.
Interessante These. Demnach hätte sich der SPIEGEL-Leser irgendwann von ihm sozusagen "emanzipiert". Eine Weile ging dann DIE ZEIT noch; jetzt kann man selektiv die Medien mischen (FAZ, SZ, taz, SPIEGEL, ZEIT... )
Es muss ja nicht jedem so gehen.
Wenn, dann würde ich aber a priori weder dem Leser einen Vorwurf machen, noch dem Blatt.
Oder was würden Sie von folgendem Eintrag in einem Beziehungs-Blog halten:
"Ich bin seit 25 Jahren mit der selben Frau verheiratet. (Na gut, ich ging schon auch mal fremd, kam aber immer wieder zurück.) Aber was sie neulich gekocht hat, furchtbar, erst versalzen, und dann auch noch angebrannt. Und im Bett geht auch nichts mehr - jedenfalls nicht mehr ohne medizinische Hilfe. Ich habe jetzt die Scheidung eingereicht. Ach, ich hätte es wissen müssen, meine Mutter hat mich schon damals vor ihr gewarnt ..."
;-)
Aber wo Sie SZ , taz und FAZ erwähnen: Wenn der gute nömix da ähnlich kritisch ist wie beim SPIEGEL, wird er die auch zu den 99 Schmarrnblättern zählen.