Es ist "Schreiben ohne Denken". Die gestressten Journalisten ziehen ihre wenigen Sprachkästchen auf, gucken "Glück im Unglück" an und denken: Das ist noch gut - was Besseres gibts halt nicht auf der Welt! Also hauen sie's zum tausendsten Mal raus.
Aber Stress oder Zeitdruck (wg. dräuender Deadline oder wasauchimmer) kann doch nicht als Entschuldigung für Hirnlosigkeit herhalten. Für den Autofahrer, der Passanten am Schutzweg totfährt, kann ja auch nicht als Entschuldigung gelten: er hat’s halt eilig gehabt.
Wenn etwa ein Rollstuhlfahrer von einem Kraftfahrer, der rückwärts ausparkte, übersehen und schwer verletzt wurde und ein Polizeisprecher vor Ort spontan erklärt: noch ein Glück, dass der Rollstuhlfahrer lediglich schwer verletzt wurde und nicht tödlich – welcher Hirnlos-Text kann einem dazu einfallen? Erraten:
Oft hat mich schon der Verdacht beschlichen, dass der Hirnriss, den Sie immer wieder aufspüren, kein Versehen ist, sondern Methode hat. Dahinter steckt ein gigantisches Verblödungsprogramm, passend zum desolaten Zustand der schulischen Bildung, die zumindest in Deutschland immer mehr zum geistigen Drill verkommt. Es ist freilich keine Verschwörung, sondern logische Folge gesellschaftlicher Entwicklungen und der stillschweigenden Übereinkunft der Herrschenden, dass ein dummes Volk leichter zu regieren ist.
Es ist zuweilen beunruhigend zu beobachten, wie die Hirnlosigkeit in den Redaktionsstuben um sich greift. Wie das (verantwortungsvoll zu handhabende, wie man gerne erwarten möchte) Instrumentarium der sog. Vierten Gewalt zusehends in die Hände von Schwachköpfen, Halbalphabeten oder gedankenlosen Schwätzern gerät und vereinnahmt wird. Flachsinn, wohin man schaut.
Wenn etwa ein Rollstuhlfahrer von einem Kraftfahrer, der rückwärts ausparkte, übersehen und schwer verletzt wurde und ein Polizeisprecher vor Ort spontan erklärt: noch ein Glück, dass der Rollstuhlfahrer lediglich schwer verletzt wurde und nicht tödlich – welcher Hirnlos-Text kann einem dazu einfallen? Erraten:
(tz)