*) Antwort: Ja, die Piloten sind darüber informiert, welche Gefahrgüter sie transportieren. Genauso wie jeder Lkw-Fahrer, der solche “über den Landweg kutschiert“. (mit der sog. NOTOC = Notification to Captain übermittelt der verantwortliche Load Controller der Besatzung im Cockpit eine Auflistung der geladenen Gefahrgüter.)
Hätten die SPIEGEL-Schlaumeister ihre Frage nicht rein spekulativ in den Raum, sondern halt vorher z.B. an den Lufthansa-Cargo-Sprecher gestellt, wären sie auch zu dieser “Erkenntnis“ gelangt. Und ihre Geschichte “um ein mysteriöses Detail“ ärmer gewesen.
hans1962 - Do, 16:04
Ich warte auf die sensationelle Meldung, dass sich an Bord der verunglückten Maschine überraschenderweise Kerosin befunden hat. Im Haupttank und im Hecktank. Dann wird es aber mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit stundenlange Diskussionen darum geben, warum sich das Kerosin in diesen beiden Tanks entzündet hat und nicht in den Tragflächentanks. Vor dem Hintergrund einer Landung, bei der das Heck abbrach.
Noch eher ist jedoch zu erwarten, dass die Existenz eines Hecktanks bei einer MD11 angezweifelt wird, weil: Davon hat man ja noch nie was gehört. Das ist die Kernkompetenz des zeitgenössischen Journalismus: wissensfreies und durch sachbezogene Denkvorgänge unabgelenktes "in Zweifel ziehen".
PS: Ich denke nicht, dass es lohnend ist, sich mit solchen Trance-Geschichten, wie zum Beispiel dieser von SPON, aufzuhalten. Vielmehr vermute ich eine drängende Notwendigkeit für uns alle, über das Erscheinungsbild eines demokratiefördernden Journalismus nachzudenken.
Und ihre Geschichte “um ein mysteriöses Detail“ ärmer gewesen.
Das ist dann aber schon Wunschtraum, denn Sie gehen ja davon aus, dass man auch ohne das Geplapper einen dann aufklärenden und nüchternen Artikel gebracht hätte. Ich glaube ja eher, dass es ohne das Geplapper für den Spiegel gar keinen Anlass für einen Artikel gegeben hätte. Es geht nicht um Nachrichten sondern um "Tiere! Menschen! Sensationen!".
*) Antwort: Ja, die Piloten sind darüber informiert, welche Gefahrgüter sie transportieren. Genauso wie jeder Lkw-Fahrer, der solche “über den Landweg kutschiert“. (mit der sog. NOTOC = Notification to Captain übermittelt der verantwortliche Load Controller der Besatzung im Cockpit eine Auflistung der geladenen Gefahrgüter.)
Hätten die SPIEGEL-Schlaumeister ihre Frage nicht rein spekulativ in den Raum, sondern halt vorher z.B. an den Lufthansa-Cargo-Sprecher gestellt, wären sie auch zu dieser “Erkenntnis“ gelangt. Und ihre Geschichte “um ein mysteriöses Detail“ ärmer gewesen.
Noch eher ist jedoch zu erwarten, dass die Existenz eines Hecktanks bei einer MD11 angezweifelt wird, weil: Davon hat man ja noch nie was gehört. Das ist die Kernkompetenz des zeitgenössischen Journalismus: wissensfreies und durch sachbezogene Denkvorgänge unabgelenktes "in Zweifel ziehen".
PS: Ich denke nicht, dass es lohnend ist, sich mit solchen Trance-Geschichten, wie zum Beispiel dieser von SPON, aufzuhalten. Vielmehr vermute ich eine drängende Notwendigkeit für uns alle, über das Erscheinungsbild eines demokratiefördernden Journalismus nachzudenken.
Das ist dann aber schon Wunschtraum, denn Sie gehen ja davon aus, dass man auch ohne das Geplapper einen dann aufklärenden und nüchternen Artikel gebracht hätte. Ich glaube ja eher, dass es ohne das Geplapper für den Spiegel gar keinen Anlass für einen Artikel gegeben hätte. Es geht nicht um Nachrichten sondern um "Tiere! Menschen! Sensationen!".