Aufgelesenes

Definieren Sie den Begriff  “haarsträubende These“


Natürliche Selektion ausgeschaltet
Es kommt aber noch dicker: Das Problem in der modernen Gesell­schaft seien technische Erfindungen, wie etwa die Brille. Dass man Fehlsichtigkeit korrigieren kann, verfremde die natürliche Selektion. Mit anderen Worten: Ginge es nach dem Wissenschafter, sollten sämtliche Brillenträger der natürlichen Selektion zum Opfer fallen. Ganz schön gewagt, so eine These aufzustellen!

Warum technische Erfindungen, wie etwa die Brille, »das Problem in der modernen Ge­sell­schaft« sein sollten, erfährt man nicht aus der Online-Ausgabe von “Österreichs bestem Nach­rich­ten­ma­ga­zin“ (lt. Eigendarstellung).
Die These des Evolutionsbiologen Manfred Milinski, dass fehlsichtige Individuen etwa in einer steinzeitlichen Jäger- & Sammlerpopulation einem höheren Selektionsdruck ausgesetzt waren als in der modernen Zivilisation, wird kaum jemand überraschen – was daran gewagt oder gar haarsträubend sein soll, weiß man wohl nur bei NEWS.at allein. Haarsträubend ist hingegen das dumme Geschwätz, mit dem man den Wissen­schafter hier »mit anderen Worten« interpretiert, welche in dieser Form gewiss nicht seinem Sinn entsprechen: niemand, der von Evolutionsmechanismen halbwegs eine Vorstellung hat, zuletzt ein Herr Milinsky, käme auf die Idee, unter natürlichen Selektionsbedingungen würden in einer Spezies keinerlei fehl­sich­tige Individuen mehr hervorgebracht, sondern sämtliche diesen »zum Opfer fallen«.

Aufgelesenes (XLIII)

Das Auto ist unrestauriert, angeblich aber gut fahrbereit. Blut klebt nicht dran. Schade, fast.
derStandard.at
 Wie neu geboren!
Erst mal entschlanken    MADONNA24.at

Pinguine aus der Arktis bilden die Hauptattraktion des ersten Ocean-Park-Jahres 2013 in Oberhausen

Laut einer aktuellen Statistik

Im Laufe eines jeden Jahres erleiden 27% der EU-Bevölkerung oder 83 Milli­onen
Menschen mindestens eine psychische Störung

Das überrascht allerdings, weil 27% der EU-Bevölkerung (knapp über 500 Millionen) mit­nichten »83«, sondern knapp über 135 Millionen Menschen sind.

Nun hat man von den Fußpflegetipp-Spezis von “Österreichs größtem wöchentlichen Frauen-Magazin“ nicht notwendigerweise zu erwarten, dass die zugleich Prozent­rechnungs-Kapa­zun­der sein müssten, aber auf der Suche, woher die ihre Zahlen falsch abgeschrieben haben, stößt man auf einen SPIEGEL-Artikel vom Vorjahr, demzufolge –

leiden in einem Zwölf-Monats-Zeitraum knapp 164 Millionen Menschen, d.i. rund 38
Prozent der Bevölkerung in 30 Ländern - der Europäischen Union sowie der Schweiz,
Norwegen und Island - an einer psychischen Krankheit.

Das überrascht wiederum, weil nämlich rund 38 Prozent der Bevölkerung der Europä­ischen Union sowie der Schweiz, Norwegen und Island (rund 515 Millionen) nicht etwa »knapp 164«, sondern mehr als 195 Millionen Menschen sind.

Jetzt hätte man gern gewusst, wo die beim SPIEGEL ihre Zahlen falsch abgeschrieben haben, und findets in einer Pressemitteilung der TU Dresden, dort steht was anderes:

  • Die Studienergebnisse [..] beziehen sich auf alle 27 EU Staaten sowie Schweiz,
    Island und Norwegen.
  • Jährlich leiden 38,2 Prozent aller Einwohner der EU (164,8 Millionen Menschen)
    unter einer klinisch bedeutsamen psychischen Störung.

Das ist zwar ebenfalls falsch, weil 38,2 Prozent aller Einwohner der EU nicht »164,8«, son­dern 191,9 Millionen Menschen sind, aber beim SPIEGEL schreibt man die falschen Zahlen der TU Dresden nicht einfach ab, sondern schreibt sie noch dazu falsch ab.

Fazit: Bei Deutschlands bedeutendstem Nachrichten-Magazin versteht man vielleicht weniger von Fußpflege als bei Österreichs größtem wöchentlichen Frauen-Magazin, aufs Zahlen falsch Abschreiben versteht man sich freilich ebensogut.

(Weil die betreffende Studie innerhalb der 38,2 Prozent aller Einwohner der EU u. a. auch die 7 Prozent der Gesamtbevölkerung auflistet, die einmal pro Jahr an Schlafstö­rungen [sic] lei­den, erscheint überdies die Schlagzeile einigermaßen befremdlich:
.
»Fast 40 Prozent der Europäer sind psychisch krank« *)
______________________________
(Wenn der Kollege.Steppenhund das liest,
schlagt sichs wieder auf seinen Blutdruck ;)

Mal nachgerechnet

Dazu drängen sich mehrere Fragen auf:.
  • Hat Herr Ziegler das Resultat selber ausgerechnet,
  • und wenn ja: nach welcher Rechenmethode?
  • Hat das Resultat jemand nachgerechnet, bevor ers so in die Zeitung schreibt,
  • und wenn ja: nach welcher Rechenmethode?

Alle Jahre wieder

Der schlaue Tipp des Tages:
(20min.ch)

(Achtung, Schweizerwitz: Warum läuten am Sonntag kurz vor 3 Uhr morgens in der Schweiz überall die Wecker?)

Den 1. Preis für den sinnbefreitesten Textbeitrag zum Thema »Umstellung auf Winter­zeit« ge­winnt:

»Jetzt spricht ..«

Jetzt spricht ja bekanntlich ständig irgendwer laut ÖSTERREICHs auflagenzweitstärk­ster Verschenkzeitung, was im Grunde genommen nicht weiter erwähnenswert wäre. Neuerdings erfährt man aber sogar, dass einer »jetzt spricht«, obwohl der jetzt nicht spricht. Weil er nämlich derzeit noch vernehmungsunfähig im Krankenhaus liegt, ..

.. konnte der mutmaßliche Polizistenmörder bislang keine Stellung zu den Vorwürfen der Staatsanwaltschaft nehmen.
Dies erfährt man aus einem Artikel, unter der Überschrift: Immerhin, Phantombilder gibts ja auch. Warum solls keine Phantomgespräche geben.

Gagaistisches

Was sich einer dabei denkt, wenn er so eine Schlagzeile ausheckt, bleibt ein Rätsel.

Postmortales

(abc13)
(Kronen Zeitung)

(aufgelesen von Kollegen theswiss)

STERREICH)
(16WNEP)




 (Heute)








STERREICH)
(Heute)
(Bild)

Glück gehabt

(Heute)

Laut einer aktuellen Studie: Schockierendes

»Höret, was Erfahrung spricht: Glaubt niemals, dümmer geht es nicht!
Erfahrung lehrt: ein Stückchen dümmer geht es allemal noch immer.«
.(Martin Krassnig)

Da geistert irgendwelcher Blödsinn über eine angebliche »Studie aus Italien« (ohne Quellen­an­gabe) durch die internationale Quatschpresse, wonach die durchschnitt­liche Penislänge des Mannes angeblich in den letzten 50 Jahren abgenommen hätte, und natürlich stehts auch auf  Bild.de. Und natürlich ist den Kollegen bei »Österreichs größtem wöchentlichen Frauen-Ma­ga­zin« kein Blödsinn, der auf  Bild.de steht, zu blöd um ihn nicht ebenfalls reflexartig weiter­zu­ver­brei­ten. Freilich ist auch kein Blödsinn zu blödsinnig, als dass sich nicht noch einer drauf­setzen ließe:
(MADONNA24.at)

Wen die angebliche Studie angeblich schockieren soll, erfährt der Leser nicht.

Der Amtsweg ist das Ziel.

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