Die Zahl 72 wundert mich etwas. Wenn es tatsächlich um Weintrauben gehen sollte, sind 72 davonals Belohnung und Paradies eher etwas karg, finde ich. Da hätte der Chef ruhig unendlich viele Träubchen springen lassen können.
Und wenn es sich um Jungfern handelt - warum dann 72? Wenn der wackere Märtyrer, wie in dem oben verlinkten Text ohne zu lachen erklärt wird, eine Dauererektion hat und es jedesmal, wenn er eine seiner Jungfrauen nimmt, überirdisch großartig ist, jedes Mal wie das erste Mal (zumal die Damen ja auch ihre Jungfräulichkeit nie verlieren), wäre ja eine genug. Und wenn er das bis in alle Ewigkeit treibt und sonst nichts zu tun hat, hat er die 72 nach ein paar Wochen so oft durch, dass sie ihm langweilig wären. Oder ist das nur symbolisch gemeint und soll Überfluss darstellen?
Welcher vernunftbegabte Mensch möchte bezweifeln, dass diverse Heilsversprechen in diversen »heiligen Schriften« (egal welcher Konfession) symbolisch, aber nicht wörtlich zu interpretieren sind. Deswegen sollte der Begriff »Märtyrer« [gemeinhin definiert als:Menschen, die um des Bekenntnisses ihres Glaubens willen leiden, ggf. ihren gewaltsamen Tod erdulden; im Islam: diejenigen, die im Krieg oder im Kampf gegen Ungläubige gefallen sind – und dessen Bedeutung in der dschihadistischen Diktion aber ins genaue Gegenteil pervertiert wurde] auch in Anführungszeichen gesetzt und nicht für diese Leute verwendet werden, welche sich dazu versteigen solche Jenseitsphantasien für bare Münze zu nehmen. Weil die eben gerade keine »Märtyrer/Gotteskrieger« oder ähnliches dergleichen sind. Nicht die selbstlose Opferung des eigenen Lebens zur Verteidigung irgendwelcher höherer Glaubenswerte/Religionsprinzipien o.ä. steckt als Motivation hinter ihren Taten, sondern allein das selbstsüchtige Erlangen der eigenen ultimativen Seligkeit ohne Rücksicht auf den Rest der Welt – Märtyrertum ist das mitnichten: nach seiner Façon selig zu werden, indem man wildfremde Mitmenschen/Frauen/Kinder ermordet, um bis zum Nimmerleinstag Jungfrauen pempern zu dürfen. Perverse Triebtäter sind das, nichts anderes.
D'accord. Darum mutet es auch immer so seltsam an, wenn solche Heilsversprechen dann mit großem Ernst sehr buchstäblich interpretiert werden und man sich (in diesem Fall) noch Gedanken macht, wie groß und wie geformt die Brüste der Junfrauen denn sein werden. Da darf kein Kekskrümel des Pie in the Sky vom Tisch fallen, sonst löst sich vermutlich die Fiktion in Rauch auf.
Sollen die Leute glauben, was und (in Grenzen) wie sie wollen, und solang sie im stillen Kämmerlein spinnen, soll's mir recht sein. Aber diese Art Mordbrennerei ist völlig inakzeptabel (warum klingt das so blass?) und hat mit Religion nichts zu tun.
Dazu ("mit Relition nix zu tun") habe ich gestern in einer am geschenkt gekriegten FAZ einen interessanten Text des Islamwissenschaftlers Reinhard Schulze gelesen: Massaker in Paris - Der IS wartet nur auf eine Kriegserklärung Da dröselt er den Weg in den Dschihad ein wenig auf.
Und wenn es sich um Jungfern handelt - warum dann 72? Wenn der wackere Märtyrer, wie in dem oben verlinkten Text ohne zu lachen erklärt wird, eine Dauererektion hat und es jedesmal, wenn er eine seiner Jungfrauen nimmt, überirdisch großartig ist, jedes Mal wie das erste Mal (zumal die Damen ja auch ihre Jungfräulichkeit nie verlieren), wäre ja eine genug. Und wenn er das bis in alle Ewigkeit treibt und sonst nichts zu tun hat, hat er die 72 nach ein paar Wochen so oft durch, dass sie ihm langweilig wären. Oder ist das nur symbolisch gemeint und soll Überfluss darstellen?
Sollen die Leute glauben, was und (in Grenzen) wie sie wollen, und solang sie im stillen Kämmerlein spinnen, soll's mir recht sein. Aber diese Art Mordbrennerei ist völlig inakzeptabel (warum klingt das so blass?) und hat mit Religion nichts zu tun.
Dazu ("mit Relition nix zu tun") habe ich gestern in einer am geschenkt gekriegten FAZ einen interessanten Text des Islamwissenschaftlers Reinhard Schulze gelesen: Massaker in Paris - Der IS wartet nur auf eine Kriegserklärung Da dröselt er den Weg in den Dschihad ein wenig auf.