Küchenetymologisches: Palatschinken

Kollege Shhhhh schreibt hier über aus dem Lateinischen herstammende Vo­ka­beln, welche als Lehnwörter Eingang in unsere Umgangssprache ge­fun­den haben, aber mittlerweile als genuin muttersprachlich empfunden werden.

Letzthin war hieramts über die ösitanischen Gattehosen (v. ung. Gatya = [lange Unter-]Hose) die Rede, einem Lehnwort aus dem Ungarischen wie es im Österreichischen zahlreiche gibt, was in der gemeinsamen Historie beider Nachbarländer als k. u. k. Doppelmonarchie be­grün­det ist. Um ein solches handelt es sich ebenfalls bei den Palatschinken, dem österreichischen Ter­mi­nus technicus für Eierpfannkuchen.

Der Ausdruck leitet sich vom lateinischen placenta = Kuchen her und gelangte aus dem glbd. Rumänischen plăcintă über das Ungarische palacsinta ins Wiene­rische, wo er übrigens seinen Singular phonetisch einbüßte: eine Palatschinke heißt »a Palatschinken«, und wer tatsächlich nur eine haben will, bestellt beim Kellner »eine halbe Portion Palatschinken«.

So kommt es, dass österreichische Kinder zuerst im Mutterleib von der Plazenta (= biolog. Fachbegriff für Mut­ter­kuchen) und später mit Mutters Pfannkuchen, vulgo Palatschinken, er­nährt werden, und beiderlei Termini von derselben lateinischen Vokabel abstammen.

Meine Eingaben merken?

Text:

JCaptcha - du musst dieses Bild lesen können, um das Formular abschicken zu können
Neuen Code anfordern

Der Amtsweg ist das Ziel.

Parteienverkehr

Da bin ich bei...
Stimmenkartei (Gast) - Sa, 15:04
bingo! ;-)
schneck08 - Sa, 16:14
Ganz klar ein...
Rössle - Do, 00:05
Lieber Nömix, bis...
Lo - Mi, 11:53

Amtsverkehr


Postamt

xml version of this page

Fundamt

Salzamt

mail@noehrig.at


30 Tage um die Welt
Amtsartiges
Apostrophisches
Aufgelesenes
Außerösisches
Feminologisches
Filmosophisches
Illustriertes
Kalendarisches
Mischkulantes
Nominelles
Nostalgisches
Ösitanisches
Redensartiges
Symbolbildliches
Versifiziertes
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren
development