Abgedroschenes

»Es ist wahrhaft kein Schmarrn zu blöd, dass er nicht in der Zeitung steht.«
(Martin Krassnig)
.
Dass es sich bei der läppischen Stammtisch-Wanderklamotte vom steckengebliebenen Penis um eine Uralt-Kamelle handelt, die man seit Jahrzehnten schon so oft gehört hat dass man­cher lieber tot umfallen würde als daran noch irgendwas originell finden zu wollen, hindert die vereinigte Phalanx der Abschreib-Journaille freilich nicht, diesen ab­ge­dro­sche­nen Schmarrn Jahr für Jahr aufs neue von irgendwo aus dem Internet ab­zu­schrei­ben und ihrer Leserschaft als aktuelle Meldung anzudienen:
  • »Bizarrer Todesfall in China: Freier stirbt beim Sex - und bleibt stecken« - Bild.de
  • »Der Penis des Toten blieb in der geschockten Prostituierten stecken.« - oe24.at
  • »Arzt muss Prostituierte von Freier trennen« - SAT.1
  • »Tod beim Sex - Der Penis des Rentners war eingeklemmt.« - Tageszeitung.it
  • »Penis captivus: Freier stirbt beim Sex« - n-tv *)
Wer aber zurecht meint, bei dem sattsam altbekannten Quatsch »Penis captivus: Kann es pas­sie­ren, dass der Penis stecken bleibt?« handle sichs um ebendies, nämlich satt­sam be­kann­ten alten Quatsch, dem sei hier »brandheiß« (news.de-Eigendarstellung) ver­raten: »News.de ver­rät, wie es dazu kommen kann.«
______________________
*) (von der n-tv-Seite wurde der Quatsch mittlerweile ersatzlos entfernt.).
*) (»Take me«: nicht fehlen darf natürlich, wie immer, das obligate Symbolbild)
Stefan R. (Gast) - Mi, 17:11

Und im Zweifel hilft meist auch eine kurze Websuche zum Kollegen Drösser von der ZEIT.

nömix - Do, 08:48

Das ist ja das frappierende daran: dass jeder Leser, der nach »penis captivus« googelt, binnen Sekunden herausfindet dass es sowas gar nicht gibt. Und dann kommen diese jour­naillistischen Wichtelzwerge auf news.de daher, dieser Spottgeburt eines so­ge­nann­ten »Nach­richten«-Portals, und schwadronieren drauflos: »News.de verrät: Es passiert nicht oft, aber es passiert: Wissenschaftler nennen dieses seltene Phä­no­men usw. ..« – für wie blöd halten diese Typen ihre Leser eigentlich?
steppenhund - Do, 02:03

Nicht in der Zeitung stand folgender Vorfall:
Es ist schon mindestens 2 Jahrzehnte her, da feierten wir Silvester bei Freunden in Soyen (in der Nähe von München). Von einem Ehepaar fehlte der Mann. Er kam mit großer Verspätung und erzählte uns(nicht ganz der Verschwiegenheitspflicht gehorchend) welches Problem er operativ beseitigen musste.
Ein Ehepaar hatte sich mit einem Dildo vergnügt. Dieser war abgebrochen und der vordere Teil war im Hintern - des Mannes - stecken geblieben und wollte partout nicht mehr herauskommen.
Schmerzen, Verletzungsgefahr, Scham gesellten sich zusammen. Doch die beiden schafften es dann doch ins Krankenhaus, wo die Abhilfe rasch erfolgen musste.
Ich kann mich erinnern, dass wir damals gelacht haben. Aber eigentlich sehe ich es heute gar nicht mehr als so lustig an.
Ganz im Gegensatz zu den obigen Meldungen. Dabei gefällt mir die falsche Bezüglichkeit besonders gut. Denn offensichtlich ist der Penis tot. Der Mann kann das dabei durchaus überlebt haben.

nömix - Do, 08:52

Ihr geschildertes Dildo-Malheur klingt aber im Gegensatz zu obiger »Sex-Schock: Penis tot!«-Schauermär zumindest plausibel und kann wohl realistischerweise durchaus so passiert sein. (Fertigzubringen, einen Dildo beim a-tergo-Gebrauch abzubrechen, lässt freilich auf recht turbulente Verlustierung schließen – oder Materialermüdung? ;) (Als Rettungsfahrer sind mir seinerzeit zahlreiche solcher Schwänke zu Gehör gekommen, insbesondere der alte Dauerbrenner von der steckengebliebenen Cola-Flasche in der Vagina. Selber Zeuge war ich hingegen bei der Nummer mit dem steckengebliebenen Käfer im Ohr.)
steppenhund - Do, 10:56

Ich kann mich natürlich nur darauf berufen, dass ich die Geschichte vom Arzt persönlich berichtet bekommen habe. Damals wurde die Geschichte auch als absolut schockierend und lächerlich von den Zuhörern (4 Personen inklusive seiner Frau) empfunden. Dass es nur eine gut erfundene Ausrede fürs Zuspätkommen war, kann ich mir auch heute noch schwer vorstellen.
Trithemius - Do, 18:55

Wenn ein Penis gestorben ist, sollte er soweit schrumpfen, dass er immer noch rausflutschen kann.

Onkel Ernstl - Fr, 06:00

"Penible Leichenstarre"…ein postmortaler Härtefall?
Lo - Do, 19:56

Bleibt der Schniedel in der Bäu´rin stecken,
tut der Bauer wohl verrecken.

Onkel Ernstl - Fr, 06:03

Bleibt stecken Bauers Schniedelwutz,
schlägt Sinnenlust um in Verdrutz.
g.w. (Gast) - Fr, 09:34

der interruptus klappt nicht gut
wenn penis steckenbleiben tut.
-
steckt in der mutter fest der vater
liegt's wohl an vagina dentata.
Lo - Fr, 09:59

Jeder Schniedel hat doll Schiss
vor Vagina mit viel Biss.
krassNICK - Fr, 16:44

Fest stecken blieb beim Koitus
des toten Freiers Penis.
So führte dessen Lustgenuß
zu Sex-Schock und Verdruß am Schluß,
welch gräßliches Geschehnis!

Onkel Ernstl - Fr, 20:50

Freier, der tot in Dirne klemmt,
den weiteren Geschäftsgang hemmt.
Falkin - Sa, 08:36

es war schon an so manchem Mann
ein recht lebendiger Penis dran
Doch ist der Mann dann mausetod
tut eine aufrechte Nudel nicht mehr Not

nömix - Sa, 18:27

Hört, welch garst’ge Moritat
die Presse zu vermelden hat:
Es blieb des Mannes bestes Stück
erkaltet in der Frau zurück!
(Man glaubt’ wohl kaum die Schauermär,
wenn sie wendlifiziert nicht wär’!)

Der Amtsweg ist das Ziel.

Parteienverkehr

Da bin ich bei...
Stimmenkartei (Gast) - Sa, 15:04
bingo! ;-)
schneck08 - Sa, 16:14
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Rössle - Do, 00:05
Lieber Nömix, bis...
Lo - Mi, 11:53

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