"Denn ich habe gesehen deine Ehebrecherei, deine Geilheit, deine freche Hurerei, ja, deine Greuel auf Hügeln und auf Äckern. Weh dir, Wien! Wann wirst du doch endlich rein werden? Jeremia 13.27
bei jeremia in der übersetzung von Dr. Martinus Luther steht zwar "Jerusalem" anstatt "Wien", aber das ist sicher eine fehlerhafte übersetzung oder ein fataler druckfehler ...
Moment Herr Bub! Wenn in Wien gepoppt wird, dann unter deutschen Touristen oder Wirtschaftsflüchtlingen. Der Wiener, wie auch die Wienerin "poppen" nicht.
Wie pudern, schnackseln, vögeln, titschkerln, schustern, kopulieren (wenn wir Bürgerliches sind), aber poppen tun wir nicht!
Jeremia hatte also sicher die Landstriche oberhalb des Weisswurstäquators im Sinn.
Aber ich erinnere mich, dass wir uns im Alter von 19 Jahren (meine Freundin war damals schon 20) köstlich amüsiert haben, wenn die deutschen Urlauber beim Abendessen gemeint haben:
"wollen wir hinauf gehen?"
"wollen wir es treiben?"
"wollen wir Schweinchen spielen?"
Das Wort Poppen gab es 1070 anscheinend noch nicht:)
Was “schnackseln“ von allen anderen umgangssprachlichen Verben für koitieren abhebt (und mir deswegen auch am besten gefällt) ist, dass es sich dabei als einziges um ein intransitives Verb handelt: man kann jemanden sch*stern, v*geln, b*msen, p*ppen, f*cken usw., aber schnackseln geht nur mit jemandem. Jemanden schnackseln kann man nicht, es können nur beide miteinander tun. Darum hat es, im Unterschied zu diversen anderen umgangssprachlichen Ausdrücken, als einziges keinen abwertenden Beigeschmack.