Eine schöne Würdigung Ihres Vaters schreiben Sie hier, und der in Ehren gehaltene Rasierpinsel vervollständigt das Bild. Blieb Ihr Vater nach seiner Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft staatenlos oder wurde er automatisch Ösaterreicher?
Danke für Ihren Zuspruch. Die Kommentare zu dem Text von Kollegin Jaelle Katz erinnerten mich wieder an diesen Eintrag (von 2010).
Leider weiß ich über die frühen Jahre meines Vaters nur wenig, manches davon auch erst aus Erzählungen meiner Mutter spät nach seinem Tod. Als Sudetendeutscher wurde er wegen Mittellosigkeit der Familie (er wuchs vaterlos auf) mutterseelenallein als 14-jähriges Büblein zu entfernten Verwandten nach Österreich verschickt, wo er eine Lehre antrat und noch als Lehrling einrücken musste. Während seiner Gefangenschaft fand die Vertreibung der Sudetendeutschen statt, und seine Mutter und Schwester hatten unterdessen Zuflucht im Rheinland bei anderen Verwandten gefunden. Mein Vater aber kehrte aus der Gefangenschaft wieder nach Österreich an seine Lehrstelle zurück, wo er erst als Volljähriger (damals mit 21 Jahren) eingebürgert wurde.
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(Aber wissen Sie, was ich an der Geschichte meines Vaters am bewegendsten finde: dass er nämlich trotz all der bitteren frühen Erfahrungen – Notlage in der Kindheit, als Halbwüchsiger familienlos fern der Heimat auf sich alleingestellt, freudlose Jugend in Krieg & Gefangenschaft dahingebracht – ein lebensfroher, leutseliger und beliebter, herzlicher und humorvoller Mensch war, ohne Spur von Verbitterung. Mit großem Freundeskreis und ungemein ausgeprägtem Familiensinn.) (Und mit Schmäh & Charme überdies ;)
Leider weiß ich über die frühen Jahre meines Vaters nur wenig, manches davon auch erst aus Erzählungen meiner Mutter spät nach seinem Tod. Als Sudetendeutscher wurde er wegen Mittellosigkeit der Familie (er wuchs vaterlos auf) mutterseelenallein als 14-jähriges Büblein zu entfernten Verwandten nach Österreich verschickt, wo er eine Lehre antrat und noch als Lehrling einrücken musste. Während seiner Gefangenschaft fand die Vertreibung der Sudetendeutschen statt, und seine Mutter und Schwester hatten unterdessen Zuflucht im Rheinland bei anderen Verwandten gefunden. Mein Vater aber kehrte aus der Gefangenschaft wieder nach Österreich an seine Lehrstelle zurück, wo er erst als Volljähriger (damals mit 21 Jahren) eingebürgert wurde.
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(Aber wissen Sie, was ich an der Geschichte meines Vaters am bewegendsten finde: dass er nämlich trotz all der bitteren frühen Erfahrungen – Notlage in der Kindheit, als Halbwüchsiger familienlos fern der Heimat auf sich alleingestellt, freudlose Jugend in Krieg & Gefangenschaft dahingebracht – ein lebensfroher, leutseliger und beliebter, herzlicher und humorvoller Mensch war, ohne Spur von Verbitterung. Mit großem Freundeskreis und ungemein ausgeprägtem Familiensinn.) (Und mit Schmäh & Charme überdies ;)