es ist ja doch merkwürdig, dass man auch im glücklichen österreich den preis einer semmel heranzieht, um die "gute alte " zeit zu beschwören ...
als gelernter "ostpiefke" geht meine erinnerung nun über drei währungen, und wenn ich die schrippen - (semmel)preise vergleiche, dann komme ich zu bemerkenswerten schlüssen ... ich habe das vor einiger zeit mal getan, und das ergebnis passt hier wie die faust auf`s auge. mit verlaub gebe ich es mal zum besten ...
über den wert einer schrippe
wie war im osten doch vordem
das frühstück üppig und bequem.
für zwanzig pfennige bei dem bäcker
bekam man ohne viel gemecker
vier weiße brötchen warm und knusprig.
das stimmte jeden fresssack lustig.
war man dem brötchen doch abhold
und hat was süßes mehr gewollt,
zwei streuselschnecken bei begehr
die kosteten sechs pfennig mehr;
zwei hörnchen fein mit mohn bestreut
hat dich für gleichen preis erfreut.
doch war die liebste dich besuchen
war einducksvoll ein stückchen kuchen;
gefüllt mit crem und streusel drauf,
stand auch ein solcher zum verkauf.
für ebenfalls den gleichen preis
macht er vielleicht die dame heiß.
wir rechnen nun einmal getrost
in westgeld um die währung ost.
ich zahlte dann vier pfennig west
für die vier brötchen – welch ein fest.
in euro doch, als fallbeispiel
da kostet es nur halb soviel.
ein halber cent so heißt der schluss
das brötchen heute kosten muß
legt man genaue rechnung an;
so muss man konstatieren dann:
was heute real vier brötchen kosten,
dreihundertzwanzig wärn`s im osten