Wo ist der Pepi?
Mein Vater kam als junger Spund nach Österreich und arbeitete als Lehrling in einem Sägewerk. Jeden Montagmorgen wurde in der Küche der Arbeiterunterkunft ein riesen Topf Malzkaffee zubereitet, der die ganze Woche über auf dem Herd stehenblieb und täglich neu aufgewärmt wurde, aus dem sich die Arbeiter mit einem Schöpflöffel ihre Häferl anfüllten. Einer der Arbeiter besaß einen Käfigvogel namens Pepi, der nach Joseph Goebbels benannt war, weil er seinen Schnabel immer so weit aufriss. Eines Montags war der Pepi aus seinem Käfig ausgeflogen und blieb verschwunden. Erst als gegen Ende der Woche der Malzkaffee am Herd zur Neige ging, fischte einer mit dem Schöpflöffel den toten Pepi aus dem Kaffeetopf, worin er sich seit Montag befunden hatte.
Nostalgisches - Mo, 07:31