In tunlichster Bälde

Die Grenze zwischen Sprachkreativität und Sprachkretinösität verläuft mitunter fließend, die krampfbemühte Verhyperlativierung wehrloser Adverbien ist so ein Fall.

Kollege U. greift in einem Beitrag die grausliche Adverbialkreatur “baldmöglichst“ auf. Was “möglichst bald, so bald wie möglich“ heißt, versteht ja vielleicht nicht gleich jeder – schau mer mal, ob sich das nicht bissel aufpimpen (= tieferlegen) lässt, damit’s auch der se­man­ti­sche Laie kapiert:

Wenn baldmöglichst nimmer bald genug ist, muss es baldestmöglich sein,
und wer’s noch bälder haben will, der nehme baldigstmöglich.
Am bäldesten ist wohl baldigstmöglichst.
(da pressiert’s einem offensichtlichst wirklichst akut. Akutigst quasi.)

Im Amtsösterreichischen ist der Ausdruck ehebaldigst durchaus populär – hört sich zwar in der geläufigen Form eh schon grauslichst genug an (flagranter Fall von Amts­oh­ren­be­lei­di­gung), geht aber noch baldiger, nämlich ehestbaldig.
Am baldigsten heißt folgerichtigst: ehestbaldigst.

Baldissimo! Einzigstartigste Pretiosen, die den Sprachschatz bereichern.

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