Wenn sich einer einen Schnurrbart malt und in Frauenkleidern herumläuft und niemand sieht ihn je dabei, mag er nach seiner Fasson glücklich werden. Wenn es aber Leute gibt, die ihn dabei beobachten wollen und für den Anblick bezahlen, nennt man ihn Travestiekünstler, allein um die Ausgabe zu rechtfertigen.
Was Kunst ist, wird immer vom Kunstmarkt bestimmt, von den Leuten, die für Kunst bezahlen, die Kunst handeln und ausstellen, völlig unabhängig von der künstlerischen Bedeutung.
Meine Frau führte mal ein Einstellungsgespräch mit einer Dame, die als Berufsbezeichnung “Textilkünstlerin“ angab. Erst dachte meine Frau an Stoffdruck, Seidenmalerei oder sowas, aber es stellte sich heraus dass die Dame Stripteasetänzerin gewesen war.
@ Trithemius: ja, hätte man den erfolglosen Herrn Postkartenmaler seinerzeit einen Künstler sein lassen, wäre wohl vieles anders gekommen. Vor Jahren hab ich mal an der Wiener Kunstakademie nachgefragt, ob sich der Name desjenigen Professors noch herausfinden ließe, welcher Hitler dazumals bei der Aufnahmsprüfung durchfallen ließ und ihm so die angestrebte Künstlerkarriere verwehrte, und erhielt von der freundlichen Dame in der Pressestelle nachfolgende E-Mail:
» [..] dass sich Adolf Hitler um die Aufnahme an der Akademie d. bildenden Künste in Wien beworben hat:
Im Oktober 1907 das erste Mal und im Oktober 1908 zum zweiten Mal.
Die Aufnahmsprüfung für das Studienjahr 1907/08 im Oktober 1907 haben 85 Bewerber nicht bestanden, darunter als 23.: Adolf Hitler.
Die Eintragung im Originalwortlaut:
" Adolf Hitler Braunau a/ Inn Oberöstr. 20.Apr.1889 deutsch kath. k.k. Oberoffizial + 4 Realsch. (Anm.:) wenig Köpfe. Probezeichnen ungenügend."
Die Aufnahmsprüfung für das Studienjahr 1908/09 im Oktober 1908 haben 96 Bewerber nicht bestanden, darunter als 24.: Adolf Hitler.
Die Eintragung im Originalwortlaut:
" Adolf Hitler Braunau a.I. Ob.Öst. 20.April 1889 deutsch kath. Oberoffizial + Nicht zur Probe zugelassen."
Wie die Zahlenangaben zeigen, war es kein Einzelschicksal, sondern ein sich alljährlich wiederholender Routinevorgang, über den nicht sonderlich genau protokolliert wurde. Die Aufnahme selbst erfolgte korporativ durch das Professorenkollegium der Akademie, weshalb hier kaum eine Persönlichkeit dafür heranziehbar ist. Irgendwelche Namensnennungen wären nur reine Vermutungen, für welche es, hierorts aktenmäßig, keine Anhaltspunkte gibt. Sollten allerdings Aussagen irgendwelcher authentischer Zeitzeugen eine bessere Sicht auf die Vorgänge erlauben und auf diesen oder jenen Namen verweisen, dann würde es hierorts trotzdem nicht aktenkundig sein, denn es gilt hier nach wie vor das Prinzip der korporativen Aufnahme durch das Kollegium, autonom und weisungsfrei, vollzogen durch die vom Rektor unterzeichnete Ankündigung an der Amtstafel. «
Somit lässt sich also der eigentliche Schuldige, allein dessen persönliches Urteil (wer zum Künstler taugen solle und wer nicht) den Lauf der Weltgeschichte so unheilvolle Wendung nehmen ließ, heute nimmer namentlich identifizieren.
Was Kunst ist, wird immer vom Kunstmarkt bestimmt, von den Leuten, die für Kunst bezahlen, die Kunst handeln und ausstellen, völlig unabhängig von der künstlerischen Bedeutung.
Im Oktober 1907 das erste Mal und im Oktober 1908 zum zweiten Mal.
Die Aufnahmsprüfung für das Studienjahr 1907/08 im Oktober 1907 haben 85 Bewerber nicht bestanden, darunter als 23.: Adolf Hitler.
Die Eintragung im Originalwortlaut:
" Adolf Hitler Braunau a/ Inn Oberöstr. 20.Apr.1889 deutsch kath. k.k. Oberoffizial + 4 Realsch. (Anm.:) wenig Köpfe. Probezeichnen ungenügend."
Die Aufnahmsprüfung für das Studienjahr 1908/09 im Oktober 1908 haben 96 Bewerber nicht bestanden, darunter als 24.: Adolf Hitler.
Die Eintragung im Originalwortlaut:
" Adolf Hitler Braunau a.I. Ob.Öst. 20.April 1889 deutsch kath. Oberoffizial + Nicht zur Probe zugelassen."
Wie die Zahlenangaben zeigen, war es kein Einzelschicksal, sondern ein sich alljährlich wiederholender Routinevorgang, über den nicht sonderlich genau protokolliert wurde. Die Aufnahme selbst erfolgte korporativ durch das Professorenkollegium der Akademie, weshalb hier kaum eine Persönlichkeit dafür heranziehbar ist. Irgendwelche Namensnennungen wären nur reine Vermutungen, für welche es, hierorts aktenmäßig, keine Anhaltspunkte gibt. Sollten allerdings Aussagen irgendwelcher authentischer Zeitzeugen eine bessere Sicht auf die Vorgänge erlauben und auf diesen oder jenen Namen verweisen, dann würde es hierorts trotzdem nicht aktenkundig sein, denn es gilt hier nach wie vor das Prinzip der korporativen Aufnahme durch das Kollegium, autonom und weisungsfrei, vollzogen durch die vom Rektor unterzeichnete Ankündigung an der Amtstafel. «
Somit lässt sich also der eigentliche Schuldige, allein dessen persönliches Urteil (wer zum Künstler taugen solle und wer nicht) den Lauf der Weltgeschichte so unheilvolle Wendung nehmen ließ, heute nimmer namentlich identifizieren.