3. November
Heute vor 99 Jahren, am 3. November 1918, wurde vor dem historischen Hintergrund der russischen Oktoberrevolution die Kommunistische Partei Österreichs (KPÖ) gegründet und ist somit eine der ältesten kommunistischen Parteien der Welt.
Erste Aktion der frischgebackenen ösitanischen Towarischtschi war es damals, sich untereinander sogleich einmal gehörig zu zerstreiten, wie sich das für eine ordentliche Partei gehört. Weshalb ihre zweite Aktion unmittelbar nach Parteigründung, nämlich ein äußerst unprofessionell organisierter (und überdies von den Sowjets nicht autorisierter) Putschversuch, natürlich scheitern musste und binnen Stunden niedergeschlagen werden konnte.
Im politischen Geschehen spielt die KPÖ keine Rolle, ihr Wählerstimmenanteil liegt im homöopathischen Bereich. (Ihre Parteiparole lautet sinnigerweise: »Mit uns nicht!«.)
(Fällt mir eine Episode aus meiner Heimatgemeinde ein: in Neulengbach kriegten die Kommunisten seit Jahrzehnten zuverlässig bei jeder Wahl eine einzige Stimme. Einer, Kummerl* genannt, stand unter Verdacht, jener einzige KPÖ-Wähler zu sein, was der aber beharrlich ableugnete und nie zugeben wollte. Einmal, um es herauszufinden, wettete der Neulengbacher Bahnhofswirt mit Kummerl um hundert Schilling, dass die Kommunisten bei der nächsten Wahl zwei Stimmen statt nur einer kriegen, und Kummerl wettete dagegen. Also machte der Bahnhofswirt sein Kreuzerl am nächsten Wahltag für die Kommunisten, damit die eine zweite Stimme kriegen – aber als die Sprengelergebnisse später in der Zeitung standen, hatten die wiederum nur eine gekriegt: wie gewöhnlich. Kummerl kassierte seinen gewonnenen Hunderter, und musste sich vom Bahnhofswirt anhören: »Du Verräter, für einen Hunderter verratest du deine Partei, du Judas.« – Kummerl indessen entgegnete: »Wieso denn? Hätten wir nicht gewettet, dann hätten die trotzdem nicht mehr Stimmen gekriegt als sonst, aber ich um einen Hunderter weniger.« Dass er derjenige war, der sein Kreuzerl jahrzehntelang stets, nur dieses einzigemal nicht für die Kommunisten gemacht hat, hat er freilich weiterhin abgestritten.)
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* (Kummerl = österr. für Kommunist).
Erste Aktion der frischgebackenen ösitanischen Towarischtschi war es damals, sich untereinander sogleich einmal gehörig zu zerstreiten, wie sich das für eine ordentliche Partei gehört. Weshalb ihre zweite Aktion unmittelbar nach Parteigründung, nämlich ein äußerst unprofessionell organisierter (und überdies von den Sowjets nicht autorisierter) Putschversuch, natürlich scheitern musste und binnen Stunden niedergeschlagen werden konnte.
Im politischen Geschehen spielt die KPÖ keine Rolle, ihr Wählerstimmenanteil liegt im homöopathischen Bereich. (Ihre Parteiparole lautet sinnigerweise: »Mit uns nicht!«.)
(Fällt mir eine Episode aus meiner Heimatgemeinde ein: in Neulengbach kriegten die Kommunisten seit Jahrzehnten zuverlässig bei jeder Wahl eine einzige Stimme. Einer, Kummerl* genannt, stand unter Verdacht, jener einzige KPÖ-Wähler zu sein, was der aber beharrlich ableugnete und nie zugeben wollte. Einmal, um es herauszufinden, wettete der Neulengbacher Bahnhofswirt mit Kummerl um hundert Schilling, dass die Kommunisten bei der nächsten Wahl zwei Stimmen statt nur einer kriegen, und Kummerl wettete dagegen. Also machte der Bahnhofswirt sein Kreuzerl am nächsten Wahltag für die Kommunisten, damit die eine zweite Stimme kriegen – aber als die Sprengelergebnisse später in der Zeitung standen, hatten die wiederum nur eine gekriegt: wie gewöhnlich. Kummerl kassierte seinen gewonnenen Hunderter, und musste sich vom Bahnhofswirt anhören: »Du Verräter, für einen Hunderter verratest du deine Partei, du Judas.« – Kummerl indessen entgegnete: »Wieso denn? Hätten wir nicht gewettet, dann hätten die trotzdem nicht mehr Stimmen gekriegt als sonst, aber ich um einen Hunderter weniger.« Dass er derjenige war, der sein Kreuzerl jahrzehntelang stets, nur dieses einzigemal nicht für die Kommunisten gemacht hat, hat er freilich weiterhin abgestritten.)
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* (Kummerl = österr. für Kommunist).
Ösitanisches - Fr, 07:13