Über marodierende Fremdwörter, ..

.. oder: »Quot capita, tot nonsens.«

Dass sich einer mit Fremdwörtern vertut, kann schon mal passieren.
Aber wenn ein falsches Fremdwort im Originaltext von fuffzig anderen fuffzig­mal un­verändert falsch übernommen wird, gibts nur zwei Möglichkeiten:
  • Alle fuffzig anderen haben dasselbe Fremdwort genauso verwechselt wie der Ori­gi­nal­text-Verfasser – wohl eher unwahrscheinlich.
    (»Die Alphabetisierung von Journalisten nimmt rapide ab,« stellt Frank Berberich*) fest, womit er leider schrecklich recht hat, aber das wollen wir ja nicht gleich allen pauschal unterstellen ;)
  • oder:.von all den anderen hat kein einziger gelesen, was in dem Text überhaupt drin­steht, den er einfach kopiert und ungeschaut wiedergibt. Copy, & passt*). Wie man’s halt gewöhnt ist.
Und da steckt das Dilemma in diesem reflexhaften Copy&Paste-Automatismus, mit dem Inhalte weiterverbreitet werden: dass sich keiner mehr was dabei denkt.
Mimiotschka - Do, 12:57

Interessant, dass Herr Berberich drei wochen Medienwahnsinn hinter sich hat.

Schreibman - Do, 13:11

Bei sowas krieg' ich immer gleich eine Mätresse Malaise.

steppenhund - Fr, 07:45

Ich glaube, ich stehe am Schlauch.
An Wort kann ich nichts aussetzen, es sei denn, dass es entweder transitiv gebraucht wird, (in dem Fall fehlt das Objekt in den Beispielen) oder dass es in der Passiv-Form verwendet wird.
Maltraitieren habe ich bisher für ein überaus gebräuchliches Wort gehalten.

nömix - Fr, 07:58

Eh, aber gemeint ist marodierende Bande*).
steppenhund - Sa, 15:32

Da bin ich ja wirklich auf der Seife gestanden. Ich habe gedacht, dass der Autor originell sein sollte. Marodierend ist natürlich das sich unmittelbar anbietende Adjektiv.
Aber dazu bin ich zu naiv, ich glaube immer an das Gute in Autoren:)
kraM - Fr, 12:50

Interessantes Interview. Aber wenn ich immer so nebenbei lese, was Herr Sarrazin immer wieder neues einfällt, scheint ihm der ganze Hype ja sehr zu gefallen.

Trithemius - Fr, 13:32

Wenn die Bande marodierend durch das Dorf zog und nebenbei jeden ein bisschen gequält hat, der ihr über den Weg lief, wäre "malträdorierende" Bande ganz hübsch.

nömix - Fr, 14:17

In ÖSTERREICHs “bester Zeitung zum besten Preis“ wärs eine massak­rierende Bande.
(womöglich legen die ihre Opfer in süß/saure Marinade ein, bevor sie die in die Pfanne hauen – eine marinierende Bande?)
cappuccina - Sa, 10:00

Oder sie malträtieren die Leute mit Nagelfeilen-- eine " manikürende" Bande -? ;-)
steppenhund - Sa, 15:32

Also das weiß ich !!! :)
Das heißt dann: marinierende Bande!
Lo - Fr, 17:25

Schön blöd, sich noch der Gefahr falsch geschriebener Fremdwörter zu bedienen, wo es doch heute für alles Anglizismüsse gibt.

textorama - Mo, 14:15

ich denke es könnte sich auch um maritime Banden handeln. Horden die in den Club Med einfallen und gnadenlos alles bewellnessen.

not-me (Gast) - Do, 15:44

Ging es im bemängelten Text um die katholische Kirche?
Hat Bischof Mixa seine im Missbrauchsskandal einigermaßen einlenkenden Amtskollegen "masturbierende Bande" genannt?

walküre - Sa, 17:39

Die "malträtierende Bande" ist aber sehr peinlich ... allerdings offenbar nur wenigen Eingeweihten, wozu viele Journalisten sichtlich nicht gehören. :-)

Lo - So, 10:57

Da kann man ja wirklich seine Kontinenz verlieren.

Der Amtsweg ist das Ziel.

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Da bin ich bei...
Stimmenkartei (Gast) - Sa, 15:04
bingo! ;-)
schneck08 - Sa, 16:14
Ganz klar ein...
Rössle - Do, 00:05
Lieber Nömix, bis...
Lo - Mi, 11:53

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