So missraten finde ich den Akt nicht. Die Körperhaltung ist hübsch, die konturierende Linie ist gekonnt. Vielleicht können Sie mal sagen, was Ihnen so missfällt.
Das kann ich gern sagen, die gravierendsten Abscheulichkeiten habe ich hier mit Nummern markiert:
entstellende Einbuchtung am Oberschenkel
entstellende Ausbuchtung am Oberschenkel
verkümmerte rechte Hinterbacke
befremdliche rote Streifen ohne erkennbaren Sinn
befremdliches rotes Irgendwas ohne erkennbaren Sinn
(welches Kollegin la-mamma an einen Telefonhörer erinnert, mich dagegen an den Griff eines Bügeleisens, s.o.)
Danke, dass Sie sich die Mühe gemacht haben. Ich verstehe Ihre Einwände, kann sie aber nicht in allem teilen. Punkt 3 - da scheint mir die perspektivische Verkürzung etwas zu stark zu sein, wenn man den Anspruch an fotografische Richtigkeit erhebt. Gerade davon begann sich die Kunst zu Mackes Zeit zu entfernen, weil die Kamera das viel besser kann. Vielleicht ist Macke hier noch nicht radikal genug. Zumindest beim Interieur traut er sich, setzt einfach relativ sinnlos erscheinende Farbakzente, quasi im Vorgriff auf die abstrakte Malerei.
Mir missfällt eigentlich genau das, die Unentschiedenheit zwischen gegenständlicher und abstrakter Malerei, aber rückblickend zu urteilen ist immer leicht und auch verkehrt.
Gewiss haben Sie ja recht, lieber Kollege, dennoch: als Laie vermag ich ein Bild halt nicht nach künstlerischen, sondern allein ästhetischen Kriterien zu beurteilen, ob es mir gefällt oder eben missfällt. Mackes Ehefrau (die er sehr liebte) war eine überaus schöne Frau und saß ihm trotz seines kurzen Künstlerlebens für beinah unzählige, teils unerhört schöne Akte, Porträts, Zeichnungen usw. Modell. Deswegen empfinde ich insbesondere das oben monierte Exemplar als abstoßend, wo er sie so unschön verunstaltet darstellt. (Schönheit liegt bekanntlich im Auge des Betrachters, und wird wahrscheinlich von jedem Betrachter anders empfunden.)
hier mit Nummern markiert:
(welches Kollegin la-mamma an einen Telefonhörer erinnert, mich dagegen an den Griff eines Bügeleisens, s.o.)
Mir missfällt eigentlich genau das, die Unentschiedenheit zwischen gegenständlicher und abstrakter Malerei, aber rückblickend zu urteilen ist immer leicht und auch verkehrt.