Über mediale Entgrenzungen

Hier lesen ja zuweilen zur Lyrik berufene KollegInnen mit, vielleicht interessierts wen:
Literaturbüro NRW hat per 7. Jänner 2012 einen “Ernst Jandl-Literaturwettbewerb“ aus­ge­schrieben, nachstehend die Teilnahmebedingungen:

»Gesucht wird nach Autorinnen und Autoren, die sich mit ihrer Lyrik auf den Spuren Ernst Jandls befinden bzw. aus dieser Spur zu einer eigenen Ausdrucks­weise gekommen sind. [..] Gedacht ist dabei im Sinne Jandls entweder an eine thematische Aus­ein­andersetzung mit “Zeit“ oder an eine strukturelle. Bei ersterem Zugang wird Zeit zum lyrischen Thema, beim zweiten, via Lyrik, zur erfahrbaren Dimension. Letzteres ist vor dem Hintergrund von Jandls Oeuvre in Form unter­schiedlicher medialer Ent­gren­zun­gen (einschließlich inter­textueller Verfahren) vorstellbar. Vorstellbar ist auch, beide Ge­stal­tungsprinzipien zu kom­bi­nie­ren.«
Teilnahmeberechtigt sind alle, die es schaffen dahinterzukommen
worum es in den Teilnahmebedingungen überhaupt geht.
nömix - Mo, 08:23

schtzngrmm! im sauseschritt
läuft die zeit, wir laufen mit

Elisabetta1 - Mo, 09:03

Elisabetta, Thema verfehlt, setzen, ausgeschieden. ;-)

HiersprichtderDichter (Gast) - Mo, 09:27

Kann mich mit dem lyrischen Thema "Zeit" nicht thematisch auseinandersetzen, da ich leider zuwenig dafür habe.

anderGast - Mo, 11:53

praemissen lauten: zeit ist geld;
geld stinkt nicht; geld regiert die welt.
das resultat daraus enthaelt:
zeit stinkt nicht. wer zusammenzaehlt,
erkennt: die welt als rest entfaellt.
soviel sei hiermit festgestellt.

gruss a.

walküre - Mo, 12:06

Ich wollt, ich wär eine Amsel aus Stanniol ...

*geht mit theatralischer geste ab*

walküre - Mo, 19:31

Der Zeit ihre Kunst,
der Kunst ihre Freizeit.

(intertextuelles Verfahren)
nömix - Mo, 20:20

»Von Zeit zu Zeit seh’ ich den Alten gern,«
so sprach Herr Mephistopheles.
Herr Faust sprach »Ich seh auch gern fern,
am liebsten Tatort. So is des.«

(mediale Entgrenzung)

ernst jandl! :) toll, dass sie den wettbewerb ausfindig gemacht haben!

zeit und schtzngrmm kann man nicht velwechseln.

Falkin - Mo, 12:28

ich tät so gerne grenzenlos medial entgleisen, allein des schicken Oeuvres willen. Macht sich sicherlich gut - so ans Leibchen gepappt. Da ich Zeit indes für eine reine Illusion halte, müssen andere in Jandles Filzpantoletten steigen. Besser ist.s, die wären mir a) zu groß und b)trage ich ungern Männerlatschen.

Thera (Gast) - Mo, 12:39

*zeit
ist relativ
wie ihr wißt
herr einstein mußte das
dem wurm
nicht extra erklären
der wurm wußte längst
wie sich das
mit den wurmlöchern
verhält
eins trug er selber
die ganze *zeit
mit sich herum
ihr wißt
an welchem
seiner enden es sich
befand

Eugene Faust - Mo, 13:08

Meiers Weib schreit
Meier: schweig Weib schweig
Meiers Weib schreit: Zeit
Meier: eiei

Meier zeigt Zeit
Meier zeigt Kleid
Meier geigt
Meier: bleib bleib
Meier speit

Meiers Weib reist
Meier: bleib Weib bleib
Meiers Weib bleibt
Meiers Weib (ver) zeiht
Meier: eideidei

walküre - Mo, 13:41

*rofl*

Daneben verblasst Ottos Mops direkt.
Trollpoet (Gast) - Mo, 19:03

Taubtrüber Ginst zur Musenzeit!
Trübtaube Zeit zum Musenginst!
Kraweel, Kraweel!
walküre - Mo, 19:29

Werter Trollpöt, im Sinne einer konstruktiven Kunstdiskussion möchte ich Sie energisch darauf hinweisen, dass die zitierte Lyrik dringend (DRINGEND !) des Hintergrundgeräusches einer quietschenden Lederjacke bedarf, um entsprechend zur Geltung zu kommen !
a.hofer (Gast) - Mo, 15:00

seinerzeit sagte "manderl,
's isch zeit!" der hofer anderl

cappuccina - Mo, 17:13

Wer den Ausschreibungstext verfasst hat, könnte damit an einem Literaturwettbewerb für gagaistische Ausschreibungstexte teilnehmen :-)

Ein Autor, der sich einst befand
auf den Spuren von Ernst Jand-
-l kam leider aus der Spur,
wodurch er viel Zeit verlur.

steppenhund - Mo, 20:35

5*10^-44 s

fällt mir zu dem Thema nur ein.

nömix - Mo, 20:39

Via Lyrik zur erfahrbaren Dimension?
steppenhund - Mo, 20:46

Ich kann es natürlich auch so schreiben:

Vorbei
--------
Fünf
mal
zehn
hoch
minus
vier-
und-
vierzig.

(c) Steppenhund

Kommentar:
wenn dieses Gedicht vorgelesen wird, sind viele Momente vorbei gegangen. Und eigentlich sind sie vergeudet worden:)
nömix - Di, 07:32

Es zeigt sich hier: gehob’ne Lyrik
zu versteh’n ist manchmal schwierig.
krassNICK - Mi, 10:04

Es sprach "Der Wettbewerb ist Schitt,"
Ernst Jandl, "da mach ich nicht mit!"

wenn ich das hier so les, wär ich mehr für freitagsjandl, denn freitagstexter.

Der Amtsweg ist das Ziel.

Parteienverkehr

Da bin ich bei...
Stimmenkartei (Gast) - Sa, 15:04
bingo! ;-)
schneck08 - Sa, 16:14
Ganz klar ein...
Rössle - Do, 00:05
Lieber Nömix, bis...
Lo - Mi, 11:53

Amtsverkehr


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