
Welchen Nutzen manche Studien haben, weiß keiner. Macht aber nix – weiß von den ägyptischen Pyramiden ja auch keiner. Oder vom Papst. Oder von Zungenpiercing undsoweiter.
Der Erkenntnisgewinn aus einer Studie leitet sich von mehreren Faktoren ab: 1.) von den erhobenen Daten, 2.) der Interpretation, sowie 3.) der entsprechenden Schlussfolgerung (Fazit). Man sieht, die aus der Schlussfolgerung gewonnene Erkenntnis hängt mit der jeweiligen Interpretation zusammen. Beispiel:
Dr. Ian Walker, University of Bath/UK, fährt im Rahmen einer
Studie eine Woche lang mit dem Fahrrad und protokolliert die Seitenabstände zu den Autos, die ihn überholen. In der darauffolgenden Woche setzt er eine Langhaarperücke auf, um von den Autofahrern die ihn überholen für eine Frau gehalten zu werden. Die Seitenabstände beim Überholen der vermeintlich weiblichen Radfahrerin erweisen sich als durchwegs größer als in der Vorwoche.
Dr. Walkers Fazit:
»Autofahrer verhalten sich gegenüber weiblichen Radfahrern grundsätzlich rücksichtsvoller.« |
Kann man so interpretieren, muss man aber nicht. Könnte man auch so:
»Autofahrer trauen weiblichen Radfahrern grundsätzlich nicht zu, ordentlich ihre Fahrspur einzuhalten.« |
Fazit: Das Fazit der Studie ist Spekulation, der Erkenntniswert = plus/minus Null.
Anderes Beispiel: Laut einer aktuellen
Studie ist das Risiko, Opfer einer Kindesentführung zu werden, für extrem übergewichtige Kinder statistisch signifikant geringer. Daraus könnte man das Fazit ziehen:
»Kinder mit Essen vollzustopfen beugt Verbrechen vor.« |
Könnte man, muss man aber nicht.