30 Tage um die Welt

In 30 Tagen um die Welt, 30. Tag

.. in der Schweiz.

Die Schweiz ist ein exotisches Land außerhalb Europas, wo man
trotzdem ohne Jetlag hinfliegen kann. Auch die Sprache ist exotisch.

Letzte Woche will ich in einer Einkehrwirtschaft in Winterthur eine Suppe bestellen, sagt die Kellnerin: »D’ Supp’n isch fertig.«
»Fein,« sag ich, »Suppe nehm ich.«
und die Kellnerin: »D’ Supp’n isch fertig!«
Ich: »Gut. Ich nehm eine.«
Kellnerin: »Ab’r d’ Supp’n isch fertig !!«
Ich: »Dann her damit.«
Kellnerin: »D’ Supp’n isch FERTIG !!! du Hornochs!«

Ja, die Schweizer – »Essen ist fertig« sagen die anstatt »Essen ist aus«.
Seltsame Sprache.
Es mag verwunderlich scheinen, warum die Schweizer kein gewöhnliches Deutsch reden wie andere Leute auch, wir Österreicher zum Beispiel:
Gestern mittag will ich in Wien ein Gulasch bestellen, aber der Wirt sagt:
»Gulasch is gar. Derf ’s was anders sein?«
»Essen ist gar« sagt man in Österreich für »Essen ist aus«, wie jedermann weiß.
Darum versteht man die Österreicher auch besser als die Schweizer.

In 30 Tagen um die Welt, 29. Tag


.. von Lainz nach HaWei
.
Wie Hadersdorf-Weidlingau zu seinem Namen kam:

Im elfhundertzwoundneunzigsten Jahre d. H. trug es sich zu, dass Kaiser Friedrich Bar­ba­rossa auf der Heimkehr aus dem Heiligen Land, allwo er gegen die Heiden und Mame­lucken gefochten, vor den Toren Wiens Rast hielt. Korrigiere: nicht Kaiser Rotbart, König Löwenherz wars. König Löwenherz also hielt Rast, stets dabei sein getreuer Knappe, der Sänger Blondel. Knappe Blondel nahm seinem Herrn die Lanze ab und lehnte sie an einen Haselnussstrauch.
“Wo ist meine Lanze, Knappe?“ fragte der König, als sie wieder aufbrachen, und Blondel wies auf den Haselnussstrauch und, sintemalen wir uns grad im Mittelalter aufhalten, sprach:
“Dort laint s’.“
“Wie heißt dieser Ort?“ begehrte der König zu wissen.
“Er hat keinen Namen, Herr.“ tat Blondel kund.
“So lasset uns denn,“ sprach König Löwenherz, “jenen Ort fürderhin Lainz nennen.“
Und sie zogen von hinnen.
Als sie nun abermals Rast hielten, da nahm Blondel seinem Herrn wiederum die Lanze ab und lehnte sie an einen Haselnussstrauch, kennen wir schon. Aufs neue fragte beim Aufbruch der König “Wo ist meine Lanze, Knappe?“, und Blondel wies auf den Strauch: “Dort laint s’.“
“Und wie heißt dieser Ort?“ begehrte der König zu erfahren, und Blondel tat kund: “Er hat keinen Namen, Herr.“
“Wohlan,“ sprach darauf König Löwenherz, “so lasset uns jenen Ort fürderhin Lainz nennen.“
“Vergebt, Herr,“ wandte indes Blondel ein, “doch Lainz nanntet Ihr bereits einen Ort.“
König: “Lainz hatten wir schon?“
Blondel: “So ist es, mein König.“
“Nun denn,“ entschied darob König Löwenherz, “so lasset uns jenen Ort fürderhin Ha­ders­dorf-Weidlingau nennen.“
Und sie zogen von dannen.

In 30 Tagen um die Welt, 28. Tag

    .. von Iaşi nach Satu Mare: Via mala

Manches ist merkwürdig in Rumänien, Papiergeld hat z.B. durchsichtige Gucklöcher, und Neu­jahr ist dort gleich zweimal hintereinander, nämlich am 1. und am 2. Jänner nochmal. Warum, ist nicht bekannt.

Von Iaşi nach Satu Mare überquert man den Nordkarpaten-Hauptkamm, über der Baum­grenze. Letzte Woche hatte es dort einen viertel Meter Neuschnee, musste wieder mal die Schnee­ketten auspacken. Graf Dracula stammt aus der Gegend.
An der Strecke liegt auch eine Ortschaft namens Humor, und den hat man angesichts der dortigen Straßenzustände bitter nötig.

In Rumänien gibts zwei Autobahnen, sie tragen sinnigerweise die Nummern A1 und A2 und führen von Bukarest in östliche & westliche Richtung. Jeweils ungefähr eine Fahrstunde weit. Dann enden sie unvermittelt in der Pampas. Die Straßen mit den grünen E-Nummern werden als “europäische Fernverkehrswege“ klassifiziert. Seit 1. Jänner ist auch Rumänien in der EU, an den Europa-Fernstraßen wird gearbeitet: manche Teilstrecken sind sogar bereits as­phal­tiert – naja, jedenfalls auf einer Fahrbahnhälfte.
Die Brücken sind manchmal bissel schmal, gelegentlich gibt es Gegenverkehr.
Beschrankte Bahnübergänge sind die Ausnahme. Auch Stau kann vorkommen.
Überfahrene Hühner, Enten, Gänse undsoweiter werden aufgesammelt und landen im Koch­topf, überfahrene Hunde werden liegen gelassen. Esel, Pferde, Ochsen u.ä. zu überfahren sollte man vermeiden.
Für die meisten herkömmlichen GPS-Navigationssysteme ist Rumänien übrigens Terra in­cog­nita, vielleicht biegt der Satellit ja vor der Grenze ab und fliegt lieber woandershin. Ab­ge­sehen von den “europäischen Fernverkehrswegen“ gibts dort aber eh kaum befahrbare Straßen, wo ein vernünftiger Mensch was zu suchen hätte, zur Not kann man sich durch­fragen.

(Tipp für Autofahrer:  fahren Sie in Rumänien grundsätzlich niemals über einen Kanal­deckel. Es könnte sein, dass keiner da ist. Altmetall ist in Rumänien kostbar, und Alt­me­tall­han­del eine populäre Nebenerwerbsquelle.)

Straßenfernverkehrsalltag in Rumänien

In 30 Tagen um die Welt, 27. Tag


.. von Hollywood nach Long Beach

Im Dezember 1976 filmte ein Kamerateam der Universal Studios im Nu-Pike-Vergnügungspark von Long Beach/Kalifornien für eine Episode der TV-Serie Ein Colt für alle Fälle (mit Lee Majors). In einer dunklen Ecke des Gruselkabinettes entdeckten die Film­leute eine verstaubte Schau­fensterpuppe, die mit fluoreszierender Farbe bestrichen war und schaurig aufleuchtete, wenn sie von einer UV-Lampe angestrahlt wurde. Weil die Puppe bei den Dreharbeiten im Weg war, ergriff sie ein Techniker am Arm, um sie beiseite zu schaffen. Dabei brach der Arm der Puppe ab, und ein echter mensch­licher Armknochen ragte heraus.
Es stellte sich heraus, dass es sich bei der vermeintlichen Schaufensterpuppe um die originale Mumie des 1911 in einem Feuergefecht erschossenen Bankräubers Elmer McCurdy handelte:  seine einbalsamierte Leiche war danach jahrzehntelang in ver­schiedenen Kurio­si­tä­ten­ka­bi­netts im Westen der USA ausgestellt gewesen. Aber nach dem Tod des Schau­stellers, in dessen Besitz sie sich zuletzt befunden hatte, war in Vergessenheit geraten, welche Bewandtnis es mit der bemalten “Puppe“ tatsächlich auf sich hatte.

Elmer McCurdy, der Bankräuber

In 30 Tagen um die Welt, 26. Tag


.. Deutschland:  Hochsicherheitszone Tankstellenklo

Deutschland ist ja bekanntlich das Land der Dichter und Denker, die be­deutendsten sind wohl Goethe, Schiller, Einstein und D. Küblböck.

In Deutschland erfunden wurden Gartenzwerg und Kraftfahrzeug, Dosen­pfand und Dauerwelle, Wiener Schnitzel mit Tunke sowie das Neben­ein­an­der­fahren auf der Autobahn.
Dass die Autobahn gemeinhin ebenfalls als deutsche Erfindung gilt, nämlich erfunden von Herrn Hitler höchstpersönlich, stimmt natürlich nicht. Weil Hitler war ja Ösi.

Apropos: Tankstellenklos auf deutschen Autobahnen gelten als Hochsicherheitszonen und sind durch elektronische Schrankenanlagen strengstens gegen unbefugtes Eindringen ab­ge­sichert. Ob beim Übertreten des Sperrbereiches eventuell automatische Selbst­schuss­apparate ausgelöst werden, weiß ich nicht. Bin ja nicht lebensmüde, dass ich da reingeh um das he­raus­zu­finden.
Wo es keine elektronische Sperrvorrichtung gibt, dort sitzt eine militante Figur vor dem Klo und fordert unerbittlich einen Obolus von –.50 Euro (entspricht 1.– DM) ein, als Obolus für, äh .. ja, wofür eigentlich. Na, eben dafür, dass er halt vor dem Klo sitzt. Irgendwer muss es ja tun, nichtwahr. Dort sitzen.
Wer nicht zahlt, wird vermutlich von der militanten Vor-dem-Klo-Sitzer-Figur standrechtlich exekutiert.
Die hermetische Abriegelung des deutschen Tankstellenklos erweist sich als hoch­effizient, jeder vernünftige Mensch bleibt draußen und macht sein Pipi lieber neben oder hinter der deutschen Tankstelle.

1922 bekam man in Deutschland für einen Pfennig zwei Haribo-Gummibären. Wurden da­zu­mals tatsächlich stückweise verkauft, allerhand sowas.

In 30 Tagen um die Welt, 25. Tag – Vinologisches

    .. Weinviertel,
Niederösterreich besteht bekanntlich aus vier Vierteln: Wein­viertel, Waldviertel, Mostviertel & Industrieviertel. Das fünfte Viertel ist das Marchfeld. (Sagen die Marchfelder.)

Die Industrieviertler heißen nicht gern so, dort finden sie die Bezeichung diskriminierend und ungerecht, aber was auf der Welt ist schon gerecht. Die vorzüglichsten niederösterreichischen Weine stammen übrigens aus dem Industrieviertel (aus diversen Lagen in der sogenannten Ther­menregion südlich von Wien), aus dem Weinviertel hingegen stammen überwiegend In­dus­trie­weine.

Die Brünnerstraße durchquert das Weinviertel von Wien richtung Brünn/Brno, und entlang der Brünnerstraße gedeiht der Brünnerstraßler, eine Hervorbringung von erlesener Scheuß­lichkeit & Rabianz. Der eisenhaltige Lößboden lässt eine Rabiatperle von dermaßen hoch­gra­di­gem Schwermetallgehalt heranreifen, dass man nach der Einnahme von ein paar Vierteln Brünner­straßler sich bei Gewittergefahr keinesfalls im Freien aufhalten sollte.
(Der Ausdruck “Heckenklescher“ leitet sich etymologisch nicht – wie meist fälschlich an­ge­nommen – von daher ab, dass erhöhter Konsum desselben den Konsumenten am Heimweg zuverlässig in den Liguster klescht, vielmehr von Kleschn, einer veralteten Bezeichnung für minderwertigen Wein, welcher nicht am kultivierten Rebstock, son­dern wild in der Hecke ge­wach­sen ist.)

Grad ist wieder Sturmsaison. Sturm heißt das Übergangsprodukt im Gärungsprozess zwischen dem gepressten Traubenmost und dem Wein. In diesem Stadium ist der Sturm zwar noch trüb und schmeckt wie harmloser Obstsaft, ist aber bereits beträchtlich alkoholisch vergoren. Was ihm eine nicht zu unterschätzende Heimtücke innewohnen lässt: das Zeugs rinnt dem arg­lo­sen Zecher runter wie Traubenkracherl, die Nachwir­kungen manifestieren sich später meist recht akut. Nämlich als 1.) unvermutet ein­tretende Vollberauschung, sowie 2.) eruptiver Er­leich­te­rungs­drang. Quasi der Sniper unter den Keltereiprodukten.
Wir verstehen nun die Bedeutung des Begriffspaares “Sturm und Drang“.

Des weiteren kann übermäßiger Sturmgenuss Schotterausschlag sowie Lederallergie (bzw. Haarwurzel-Katarrh) zur Folge haben. Auch als “Doppler-Effekt“ bekannt.

Dass Sie sich im Weinviertel befinden bemerken Sie u.a. daran, dass die Leute dort “lewenti“ sagen oder “nopfenti“ anstatt “lebendig“ oder “notwendig“.

In 30 Tagen um die Welt, 24. Tag


..  Finnland

Hab einmal irgendwo gelesen, in Finnland wär das mit den Bahn­schranken auf Eisenbahnkreuzungen grad umgekehrt als bei uns:

wenn ein Auto daherkommt, geht der Schranken über den Schienen zu. Und der Zug muss warten, bis das Auto vorbei ist und der Schranken wieder aufgeht, bevor er die Straße überqueren darf. (weiß aber nicht, ob da was dran ist, oder bloß ein Gerücht.)

“kaffeepausii“ ist finnisch und heißt “derzeit außer Betrieb“, soviel steht jedenfalls fest.

(in Finnland gibts übrigens pro Einwohner mehr Handys als überall sonstwo auf der Welt. Außer in Österreich. Dafür schneiden sie in der PISA-Studie besser ab. Mehr Elche gibts dort auch.)

In 30 Tagen um die Welt, 23. Tag


.. Österreich, eine Gemeinheit

Heute vor 850 Jahren, am 17. September 1156, schlug die Ge­burts­stunde Österreichs. Dazumals unterzeichnete Kaiser Friedrich I. auf der Barbinger Wies’n zu Regensburg einen kaiserlichen Akt, das so­ge­nannte Privilegium Minus. Unter anderem verfügte er darin in einer Fußnote die Abspaltung der Grafschaft Ostarrîchi vom Herzogtum Bayern, um den Machtein­fluss der bayerischen Her­zöge zu verringern: Ostarrîchi kriegten die Babenberger.

Die Gründung Österreichs war somit nix anderes als eine historische Gemeinheit, um den Bayern was zufleiß zu tun. Seither können die Bayern die Ösis nimmer leiden.

Die Österreicher an sich sind ebenfalls gemein und können überhaupt niemand leiden, sich selber am allerwenigsten. Gerne pflegen sie ihre außerösischen Nachbarn mit typisch öster­reichischen Gemeinheiten zu sekkieren: die perfidesten darunter sind z.B. 10-Tages-Auto­bahn­vignette, Arabella Kiesbauer, und Peter Cornelius.

Zu den bedeutendsten österreichischen Erfindungen, neben Unterwasserkamera und Winter­reifen, zählen Kaiserschmarrn, Marillenknödel, Luftangriff, die bemannte Tal­fahrt am Sessel­lift sowie der bemannte Motorflug.
Bis zum 16. November 2006 war Österreich eine Seestreitmacht, seither nimmer.
In Österreich leben mehr Ösis als in jedem anderen Land der Welt.

Eine weitere österreichische Spezialität ist der Amtsweg, wen wundert’s – in einer Nation, die ihre Geschichte als Aktenvermerk angetreten hat.

In 30 Tagen um die Welt, 22. Tag


..  Ungarn

Ungarisch hat keinerlei Ähnlichkeit mit irgendeiner anderen lebenden Kultursprache, ausgenommen Finnisch.

Das ist insofern recht praktisch, weil es jedermann mit erfolgreich absolviertem Finno-Ugri­stik-Volkshochschulkurs in die Lage versetzt, sich in Ungarn relativ problemlos eine warme Mahlzeit zu bestellen.
(Lassen Sie sich von den vielen Accénts aigu nicht einschüchtern, es ist keineswegs so, dass Sie der Ungar ständig mit Verwünschungen belegt, sobald er den Mund auftut – obwohl es viel­leicht so klingen mag. Der Ungar beflegelt nicht grundsätzlich jeden mit dem er spricht, es hört sich nur so an ;)

Den Homo magyarensis als solchen umweht der Ruf außerordentlicher Pfiffigkeit, nicht von un­ge­fähr heißt es, »wenn ein Ungar hinter dir durch eine Drehtür geht, kommt er vor dir wieder raus.«

Aus Ungarn stammen der Kugelschreiber, Rubiks Würfel, das »Hallo« am Telefon sowie Herr Ferenc Hoffmann, besser bekannt als Ephraim Kishon. Zum Thema Frauen­ver­stehen sagte der einen der weisesten und zutreffendsten Sätze überhaupt:
    »In der Seele einer Frau kann man lesen wie in einem offenen Buch –
    in einer völlig unbekannten Fremdsprache.«
Was die Vorfahrtsregeln im Straßenverkehr anbelangt, gilt in Ungarn zu beachten: nähern sich zwei Fahrzeuge einer Kreuzung, hat prinzipiell das größere Vorfahrt. Sind beide Fahr­zeuge gleich groß, haben beide gleichzeitig Vorfahrt. So einfach ist das.

Wien heißt auf ungarisch übrigens Bécs, warum weiß kein Mensch. Ein Kollege von mir verfranzte sich in Ungarn mal garstig, weil er das verwechselte und irrtümlich nach Pécs fuhr – das ist eine ganz andere Stadt. Später erzählte er, er habe recht rasch herausgefunden, dass er nicht in Wien gelandet war: dafür wären dort viel zu wenig Wiener und viel zu viele Ungarn herumgelaufen.

In 30 Tagen um die Welt, 21. Tag

..  Kaffeepause in Záhony

Weil alle über die Hitze raunzen, erzähl ich euch zur Abkühlung mal eine Wintergeschichte – ist mir wirklich passiert, bin damals als Fernfahrer für eine Liechtensteiner Spedition gefahren:

Winter in der Nähe von Záhony an der ungarisch-ukrainischen Grenze, fünf Uhr morgens:
tiefste Tundra, finster wie hinterm Mond, knietiefe Schneeverwehungen, ich denk mir: weit werd ich ohne Schneeketten nimmer kommen, sonst bleib ich an der nächsten Steigung hängen – mach ichs gleich hier oder soll ich noch paar Kilometer riskieren? – Ach, ich machs gleich, irgendwann muss es ja sowieso sein. Also stopp, Warnblinker ein, raus aus den Pan­toffeln, rein in die Stiefel, Kragen aufgestellt und raus in die garstige Winternacht. Auf­lie­ger absatteln, Schneeketten aufziehen, halbe Stunde Herumgewurstel im Stockfinstern bei Wind­stärke sonstwas im knietiefen Schnee mit blaugefrorener Nase – endlich fertig!, wieder auf­satteln und rein ins gemütlich warme Fahrerhaus, bingo. Jetzt ist es Zeit für einen Kaffee, ehr­lich verdient!, ich werf die Espressomaschine an und mach mir eine große Tasse voll be­vors weitergeht.
Als ich meinen Kaffee trinke, kommt von hinten ein Traktor einher und treckert vorbei. Ich fahr wieder los, mit den Schneeketten läufts jetzt prima – aber:  keine 200 Meter weiter liegt ein mordstrumm Baum quer über der Straße – der Traktor ist weg, muss der Sch***baum also unmittelbar vorher umgefallen sein, zwischen mir und dem Traktor! Grad als ich mit meinem Kaffee herumgetrödelt hab. Es dauert den halben Vormittag, bis die den Baum weggeschafft haben, ich koch mir einstweilen noch zwei, drei Tässchen Kaffee und schau den Straßen­ar­bei­tern zu wie sie mit ihren Kettensägen draußen im Tiefschnee herumstapfen. Endlich ist der Baum von der Straße, Fahrt kann weitergehen.
Und: akkurat hinter der nächsten Kurve hats eine Tankstelle, mitten in der Pampas! Mit Be­leuchtung und überdachtem, schneefreien Platz – wär ich paar hundert Meter weiter ge­fah­ren, hätt ich die idealste aller Stellen zum Schneekettenaufziehen zwischen Berch­tes­ga­den und Novosibirsk vor der Nase gehabt und den Baum hinter mir – na ja, was soll’s.
So war das, Leute, tatsächlich passiert – drum wollt ichs euch erzählen, danke fürs zuhören.
(Ah ja, noch was: zwei Tage später, wieder in Österreich, sagt einer zu mir – weil ich liech­ten­steinische Kennzeichen habe (FL) – »Du musst an das Schneewetter ja eh gewöhnt sein, weil du aus FINNLAND bist!« :)

Der Amtsweg ist das Ziel.

Parteienverkehr

Da bin ich bei...
Stimmenkartei (Gast) - Sa, 15:04
bingo! ;-)
schneck08 - Sa, 16:14
Ganz klar ein...
Rössle - Do, 00:05
Lieber Nömix, bis...
Lo - Mi, 11:53

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